Jürgen Nott, CEO von Infinigon, lebt und arbeitet seit 2005 in New York City und findet im Alltag von „Big Apple“ immer wieder überraschende Parallelen zur Makro-Ökonomie, über die er hier berichtet.
Der Tennisschläger-Index
Der Tennisschläger-Index
Wer aktuell außerhalb von New York City auf dem Land unterwegs ist, sieht reihenweise Autos und zum Beispiel Wasserfahrzeuge zum Verkauf, jedoch fast keine Immobilienschilder „For Sale“ mehr.
Das passt zum Kollaps des Gebrauchtwagenmarktes. Insbesondere bei Auto-Loans und den damit verbundenen Verpackungen von Auto-Loans ABS treffen eine Verschlechterung der Kreditqualität der Kreditnehmer und ein rasanter Verfall der Gebrauchtwagenpreise (die als Sicherheit dienen) zusammen. Was die Kreditnehmer angeht, so betrifft insbesondere der sogenannte Subprime Bereich bei Auto-Loans. Was wieder einmal zeigt, dass entscheidend ist was in der Verpackung steckt.
Der Tennisschläger-Index (by Jürgen Nott)
Hinsichtlich der Inflation kann ich aus meiner eigenen Beobachtung bei Konsumentenpreisen Entwarnung geben. Es gibt wieder „discounts“, buy one-get one free, oder die Preise fallen einfach. Wie z.B. bei Tennisschläger; Ich habe den ersten Wilson Pro Staff 97 V13 zu 189 USD gekauft, den zweiten dann für 209 USD und bin dann beim Pandemiepreis von 289 USD ausgestiegen (zu sehr Schwabe). Letzte Woche habe ich mir denselben Schläger für 189 USD (bespannt) gekauft.
Ich schließe eine Deflation im Konsumgüterbereich für Q1 nicht aus.
Die Lager sind voll und die Konsumenten fangen an zu streiken oder sind zumindest sehr preisbewusst.
Es wird spannend sein zu sehen, inwieweit die Chinesen mit der Kehrtwende bei der Zero Covid Strategie, ebenfalls einen „Nachholbedarf“, wie wir ihn in den westlichen Ländern beobachten konnten, haben werden.